16 Juli 2006

No limit

Ja, ich habe mich jetzt getraut no limit zu spielen. Ich hatte gerade in meinem bisherigen limit (2/4) bei pacific gewonnen und noch keine richtige lust aufzuhören, da habe ich mir mal 5c/10c bereich in no-limit angeschaut.

Ich habe immer gelesen, mit no-limit soll man nicht anfangen und es war mir auch immer unheimlich, denn wenn man alles setzen kann, kann man natürlich auch alles verlieren und das möchte ich nicht ;-)

Was soll ich sagen, ich glaube vieles was ich bisher über poker gelesen habe, gilt oder funktioniert nur beim no-limit spiel. Hier kann man ganz gut warten, bis man gute karten hat oder sich in den letzten postitionen auch mal den flop anschauen ohne zuviel zu verlieren. Im limit spiel geht das nicht, zumindest nicht in den small stakes, die ich spiele. Man ist gezwungen oft zu spielen, weil die blinds im verhältnis recht hoch sind und man muss sich wirklich gut überlegen wieviele flops man sehen will.

Im limit spiel, habe ich es nie geschafft jemand durch raisen zu überzeugen, dass ich gute karten habe, weil die erhöhungsmöglichkeiten starr sind, gehen immer alle mit, die schon gesetzt haben. Bei no-limit funktioniert die abschreckung auch im cent-bereich und endlich kann ich die eliminieren, die in meinem spiel nichts verloren haben.

Warum allerdings manche vor dem flop all-in gehen um dann 37c zu gewinnen, bleibt mir schleierhaft. Wie auch immer no-limit hat eine ganze menge mehr möglichkeiten und wenn man z.b. nur müll ausgeteilt bekommt ist es nicht so teuer.

Ja ich gebe zu, ich habe auch schon ein bisschen federn gelassen. Ich habe einen straight gefloppt und nach raise und reraise ging der andere all-in (war gottseidank nicht so viel). In der hand hatte er ass/zehn im flop war ein zehner, turn und river waren auch zehner :-((

14 Juli 2006

verlieren

Vorgestern kam ich an einen tisch, an dem jemand sass, der nur noch wenig geld auf dem tisch hatte. Nach ein paar spielen war es weg.

Ich dachte er geht jetzt, weil ich annahm, dass er hundert dollar verloren und damit genug hatte. Aber nein, er füllte nochmal hundert nach und nach ungefähr einer dreiviertel stunde war auch dieses geld weg.

Gestern sass ich zufällig wieder mit ihm am tisch (mich hat das natürlich gefreut) und diesmal hatte er etwas mehr als 200 dollar auf dem tisch, als ich ging hatte er noch 140 und war auf dem besten wege weiter bergab.

Das erstaunliche daran war, dass er nicht wirklich schlecht spielte. Er hat nicht mit seinem geld um sich geworfen. Er hat auch nicht immer verloren und hatte zwischendurch sehr gute karten. Sein geld ist er einfach dadurch losgeworden, dass er immer den flop sehen wollte.

12 Juli 2006

Long run

Immer liest man, mit dem und dem verhalten gewinnt man, rückschläge muss man wegstecken, denn im "long run" wird man im plus stehen.

Dass, was ich vermisse ist, wie lange der long run denn nun ist. Sind das zehntausend spiele oder eine million? Oder zwanzig jahre täglich acht stunden spielen?

Ich für mich denke, der long run ist ein theoretisches konstrukt, um die wahrscheinlichkeitsrechnung in bezug auf poker zu testen. Als richtlinien sind die erkenntnisse die man daraus gewinnt sicher nützlich, man kann sie sozusagen als grobe grundlage nehmen. Beim einzelnen spiel, sind aber eine menge andere faktoren zu berücksichtigen, die wahrscheinlich manchmal der ausrichtung auf den long run widersprechen.

Es nützt einfach nichts, theoretisch richtig zu spielen, wenn ich trotzdem dauernd geld verliere.